Forschung


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DFG-Projekt - 2023 bis 2026

Geschlechterwissen: Vermittlungsebenen und ihre Akteur*innen

Das Forschungsprojekt macht mit Geschlecht und Geschlechterwissen korrespondierende – und sich in von Antagonismen durchsetzten Feldern ereignende – Vermittlungsprozesse und Wissenstransferleistungen zum Forschungsgegenstand. Somit trifft das Projekt auf die auf Ebenen des Alltags geführten Debatten und Kämpfe, was als das ‚richtige‘ Wissen von und über Geschlecht gelten kann und darf.

Methodisch setzt das Projekt auf die offene, ethnographische Annäherung – und dazu speziell auf den Austausch und die Zusammenarbeit mit auf unterschiedlichen (Kultur‑)Vermittlungsebenen tätigen Feldakteur*innen, die sich selbst in der Pflicht sehen, zur Etablierung eines – aus ihrer Sicht – differenzierten Wissens über Geschlecht/die Geschlechterverhältnisse beizutragen. Um den Fokus auf die Generierung von Begegnungswissen richten zu können, werden zwischen acht und 14 empirische Settings untersucht, in deren Rahmen eng mit einer*m vermittelnden Felakteur*in zusammengearbeitet wird. Auswahl und Festlegung dieser ‚dialogischen Settings‘/der Praxispartner*innen erfolgen im Modus der Feldanalyse. Ein vorab gesetztes Hauptkriterium zur Auswahl der Praxispartner*innen ist, dass diese selbst ein mit dem Forschungsgegenstand korrespondierendes Erkenntnisinteresse artikulieren und die Bereitschaft signalisieren, diesem Interesse gemeinsam mit dem Forschungsteam nachzugehen. Ins Zentrum der Untersuchung gesetzt sind also Vermittlung betreibende Menschen und die von ihnen in strategischer Absicht erdachten und ‚erschaffenen‘ kulturellen Repräsentationen, über die sie mit der Kategorie Geschlecht in Zusammenhang stehendes Wissen transportieren wollen. Bei der Frage nach ihren Engagements, Motivationen, Interventionsleistungen und Strategien setzt die empirische Untersuchung vor dem Hintergrund der Metathese an, dass sich Vermittlungsprozesse im Sinne eines Transfer- bzw. Austauschgeschehens zwischen ‚Produzent*innen‘ und ‚Rezipient*innen‘ nicht adäquat untersuchen lassen, solange die Produzent*innenseite nicht ‚besser‘ bzw. einschlägiger ausgeleuchtet und erkundet ist.

Die Annäherung erfolgt daher über (1) die Fragen nach strukturellen Einbettungen und den Vermittlungsebenen, die (2) Fragen nach Vermittlungspraktiken, Vermittlungsinhalten und Vermittlungsstrategien und (3) der Frage nach Subjektivierungen auf ‚Produzent*innenseite, also nach mit der Affiziertheit der vermittelnden Akteur*innen zusammenspielenden Effekten. Auf verlässliche Aussagen zum „Wie“ der intentionalen, strategisch überlegten Vermittlung von ‚Geschlechterwissen‘ kommt die Untersuchung letztlich über die Verhältnissetzung der diese drei Fragehorizonte betreffenden Ergebnisse hinaus.

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2018 bis 2023

SCHAUPLATZ GESCHLECHTER-FRONT: Antagonistische Konstellationen,  epistemische Interaktionen, Subjektivierungspotenziale

Das im Bereich der Geschlechterforschung angesiedelte Projekt zielt auf Subjektivierungspotenziale, die feministische Diskurse bereithalten. Bezugnahmen auf die Kategorie Geschlecht sind als identitätsstiftende Praktiken aufgegriffen, die mit – jeweils zu identifizierenden – dispositiven Bedingungen korrespondieren. Antifeminis-tische bzw. so genannte „antigenderistische“ Diskurse werden als Gegendiskurse untersucht, die Rückvermittlung betreffende Aspekte werden von vorneherein mitgedacht. 

Die Untersuchung setzt bei biographischen Repräsentationen von Personen an, die sich selbst als Feministinnen/Feministen verstehen. Mithilfe von Schreibaufrufen und narrativen Interviews wird Datenmaterial generiert, das zunächst im Hinblick darauf untersucht wird, was die Akteurinnen und Akteure überhaupt als feministischen Diskursen zugehörig ausweisen. Ziel ist hier u.a. die Klärung der Frage, wovon die Rede ist, wenn aktuell von Feminismen (Plural) gesprochen wird. In weiteren Schritten wird untersucht, welche Subjektivierungsangebote die Akteurinnen und Aktuere implizit oder explizit als ermöglichend beschreiben (Analyse der Vorgabenseite) und wie sie solche praktisch aufgreifen (Subjektivierungs- und Aneignungsweisen, „tatsächliches“ Aufgreifen von Identitätsangeboten). Gleichzeitig werden aber auch als solche beschriebene Überforderungen in den Blick genommen, die mit aus feministischen bzw. frauenemanzipatorischen Diskursen stammenden Subjektvorgaben in Zusammenhang stehen.

Da identitätsstiftende Praktiken mit jeweils bestimmten Formen von Subjektivität zusammenspielen und der empirischen Frage nach den Aneignungspraktiken die Frage nach der Genese emotionaler Verfasstheiten implizit ist, sind Ergebnisse zu erwarten, die im Hinblick auf die Entwicklung von Rückvermittlungsstrategien (Rückvermittlungs-konzepte, Kulturvermittlung, Praxistransfer) anschlussfähig sind.

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Lehrforschungsprojekt 2020/21

Geschlechterverhältnisse revisited: Rückvermittlungspraktiken als Forschungsgegenstand?

Das zweisemestrige Lehrforschungsprojekt ist diesmal unter das Thema der Geschlechterverhältnisse gestellt und vom Ziel geleitet, mit der Kategorie Geschlecht korrespondierende Wissensvermittlung zum Forschungsgegenstand zu machen. Dementsprechend richtet sich das Interesse auf epistemische Interaktionen, die sich an der in unterschiedlichen Diskursen so bezeichneten „Geschlechterfront“ (Feldbegriff!) ereignen, sprich auf die Kategorie Geschlecht betreffende Wissenstransfers, die in antagonistischen Konstellationen (Feminismus versus Antifeminismus, aber auch differente Positionierungen in unterschiedlichen feministischen und antifeministischen Feldern etc.) eingespannt sind.

Dem Ansatz des Forschenden Lernens folgend, wurden entsprechende Fragestellungen und Forschungsdesigns entwickelt und in Form eines Einzelprojekts umgesetzt. Am Ende des Lehrforschungsprojektes steht die Publikation eines Sammelbandes und eine Podcastreihe, die die Forschungsergebnisse der Einzelprojekte zusammenführen.

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Lehrforschungsprojekt 2017/18

„Ich und Du. Neue (?) Formen des Zwischenmenschlichen“ 

Im Rahmen des zweisemestrigen Lehrforschungsprojektes „Ich und Du. Neue (?) Formen des Zwischenmenschlichen“ (Winter‐ und Sommersemester 2017/18) wurde die Ausstellung „was ist mehr_wert?“ konzipiert, die vom 22.10.2018 bis zum 14.12.2018 in der Universitätsbibliothek der Christian‐Albrechts‐Universität zu sehen war.

Die Ausstellung nahm sich des Themas der Kritik an, welche sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart an der Kommerzialisierung der Kieler Woche geübt wurde. Der Blick war stark auf die Gegenbewegungen und die Alternativen zur Kieler Woche gerichtet, etwa den MUDDI Markt und die historische „Kieler Herbstwoche“, als deren symbolische Fortführung die Ausstellung zu verstehen war.

Zur Ausstellungsbroschüre „wert-fragmente“

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2016

„Private“ Angehörigenpflege? Zur Subjektposititon des männlichen caregivers (Einzel-fallstudie, Feldaufenthalt in Bristol, UK).

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2010 bis 2015

„Normale Leute“. Tiroler Privat(zimmer)vermietung, Torurismus als Dispositiv und die Aneignung von Subjektivität. (Dissertationsprojekt, gefördert von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, dem Vizerektorat für Forschung (LFU) und dem Tiroler Wissenschaftsfonds).

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2008/09

„Was heißt hier Balkan? Ex- bzw. postjugoslawische Zuwanderinnen in der Marktgemeinde Telfs. Selbst- und Fremdzuschreibungen nach ´ethnischen´ Kategorien (Forschung zur Magisterarbeit).